Mayen

Mayen
I
Mayen,
 
Mayen, Stadt im Landkreis Mayen-Koblenz, Rheinland-Pfalz, 240 m über dem Meeresspiegel, in der Osteifel, 20 600 Einwohner; Fachhochschule für öffentliche Verwaltung (zentrale Verwaltungs-Schule Rheinland-Pfalz); Eifeler Landschaftsmuseum (in der Genovevaburg; mit Abteilung Schiefer-, Bimsstein- und Basaltabbau); Papier- und Kartonfabriken, Maschinenbau, Natur- und Betonsteinindustrie, Aluminium- und Kunststoffverarbeitung. - Bereits in der Jungsteinzeit wurde die Basaltlava zur Herstellung von Getreidereiben benutzt. Von der Hallstattzeit an, vornehmlich aber in spätrömischer Zeit wurde das Material in großen Brüchen abgebaut und weit gehandelt; im Frühmittelalter bis Skandinavien. Auch bedeutende spätantike bis mittelalterliche Töpfereien. 1 km östlich der Stadt die »Michelsberger Anlage«, ein Erdwerk der Michelsberger Kultur.
 
 
Die ehemalige kurtrierische Genovevaburg mit vier Rundtürmen (13./14. Jahrhundert) wurde im 18. Jahrhundert schlossartig erweitert (Museum). Die Clemenskirche (14. Jahrhundert auf romanischem Vorgängerbau; nach 1945 wieder aufgebaut und nach Westen verlängert) ist eine gotische Rundpfeilerhalle mit Doppelturmfassade; der Helm des höheren Nordturms ist durch jahrhundertelange Windeinwirkung spiralförmig gedreht. Die moderne Sankt-Veit-Kirche (1953-55 von D. und G. Böhm) wurde durch einen Zwischenbau mit der barocken Sankt-Veit-Kapelle (18. Jahrhundert) verbunden. Teile der mittelalterlichen Stadtbefestigung sind noch erhalten.
 
 
In fränkischer Zeit war Mayen Mittelpunkt des Mayengaus. Erste urkundliche Erwähnung fand der Ort 1041. Im 13. Jahrhundert kam Mayen, 1291 durch Rudolf I. von Habsburg zur Stadt erhoben, an die Kurfürsten von Trier.
 
II
Mayen,
 
Mayen-Koblenz, Landkreis im Regierungsbezirk Koblenz, Rheinland-Pfalz, 817 km2, 209 700 Einwohner; Verwaltungssitz ist die kreisfreie Stadt Koblenz. Der Landkreis liegt an Mittelrhein und Mosel. Neben Teilen der Eifel (die Kreisgrenze verläuft über die höchste Erhebung der Eifel, die Hohe Acht, und am Ufer des außerhalb liegenden Laacher Sees) umfasst der Kreis das Maifeld, die Pellenz und Teile des Neuwieder Beckens, südlich der Mosel reicht er in den Hunsrück, östlich des Rheins in Ausläufer des Westerwaldes. Getreide und Hackfrüchte dominieren, im Moseltal gibt es Weinbau. Die Natursteinindustrie ist auf wenige Betriebe geschrumpft. Der Tagebau auf vulkanischen Schlacken (»Mayener Grubenfeld«) und auf Bimsstein (in den ersten Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg in der Pellenz stark ausgeweitet; heute im Neuwieder Becken bei Weißenthurm) hat große nicht rekultivierte Flächen hinterlassen. Standorte vielseitiger Industrie (besonders Maschinenbau) sind die Städte Andernach, Bendorf und Mayen, weitere Städte des Kreises sind Mendig, Münstermaifeld, Polch, Rhens, Vallendar und Weißenthurm. Bekannt ist die Burg Eltz.
 

Universal-Lexikon. 2012.

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